Mit Stromspeichern die Vorteile von dynamischen Stromtarifen und Mieterstrom kombinieren
Einleitung
Die Energiewende bietet immer mehr Möglichkeiten, Strom nicht nur selbst zu erzeugen, sondern ihn auch optimal zu nutzen und zu vermarkten. Dynamische Stromtarife und das Mieterstrom-Modell sind zwei moderne Konzepte, die dabei helfen können, Stromkosten zu senken und gleichzeitig das Klima zu schonen. Doch richtig spannend wird es, wenn man sie mit einem Stromspeicher kombiniert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Stromspeicher dafür sorgen, dass Sie die Vorteile dynamischer Tarife und Mieterstrom optimal ausreizen können und welche Schritte bei der Planung besonders wichtig sind.
1. Dynamische Stromtarife: Wie funktionieren sie?
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Flexible Preise
- Bei dynamischen Stromtarifen schwankt der Strompreis in kurzen Intervallen (häufig stündlich).
- Nutzer können von günstigen Tarifen in Zeiten geringer Nachfrage profitieren und höhere Preise in Spitzenlastphasen vermeiden.
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Smart Meter
- Um zu wissen, wann der Strom besonders günstig ist, sind intelligente Messsysteme (Smart Meter) erforderlich.
- Diese kommunizieren die aktuellen Preise und Verbräuche in Echtzeit.
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Eigenverbrauch vs. Netzeinspeisung
- Während klassischer Haushaltsstrom meist einen konstanten kWh-Preis hat, erlaubt ein dynamischer Tarif eine bedarfsgerechte Steuerung der Verbraucher (z. B. Waschmaschine, E-Auto-Ladestation).
2. Mieterstrom: Lokaler Strom für alle im Haus
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Grundidee
- Bei Mieterstrom wird Solar- (oder auch anderer erneuerbarer) Strom direkt in einem Mehrfamilienhaus erzeugt und an die Mieter verkauft.
- Das Modell ermöglicht auch Menschen ohne eigenes Dach die Teilhabe an der Energiewende und oft günstigere Stromkosten.
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Abrechnung & Vergütung
- Der Mieterstrom wird vor Ort verbraucht; Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist.
- Für diesen Teil kann es eine Einspeisevergütung geben, während der lokale Verbrauch zu einem meist günstigeren Preis abgerechnet wird.
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Zähler- und Messkonzepte
- In einem Mehrfamilienhaus braucht es klare Messkonzepte, um einzelnen Parteien ihren Verbrauch zuordnen zu können (interne Stromzähler, Abrechnungssysteme).
3. Die Rolle des Stromspeichers
Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch und die Nutzung von günstigen Stromtarifen deutlich steigern:
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Lastverschiebung
- Wenn tagsüber (z. B. durch Solarenergie) Überschüsse entstehen, werden sie im Speicher zwischengelagert.
- Abends oder nachts können Mieter davon profitieren, statt teuren Netzstrom zu beziehen.
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Einsatz von günstigen Tarifen
- Bei dynamischen Tarifen kann der Speicher gezielt in Zeiten mit niedrigem Strompreis beladen werden.
- So lässt sich das Haus (oder ein Mehrfamilienhaus) über teurere Zeiten hinweg mit dem günstig erworbenen Strom versorgen.
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Stabilität und Unabhängigkeit
- Ein Stromspeicher erhöht die Autarkie des Gebäudes und verringert Schwankungen.
- Auch bei Netzausfällen (abhängig vom Speichertyp und der Installation) kann kurzzeitig eine Grundversorgung gesichert werden.
4. Kombination: Dynamische Tarife & Mieterstrom mit Speicher
Gerade in Mehrfamilienhäusern kann die Verknüpfung dieser drei Elemente sehr lukrativ sein:
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Energieflüsse optimieren
- Mit einem intelligenten Energiemanagement-System (EMS) wird entschieden, ob Strom aus dem Speicher, aus dem Netz oder direkt von der PV-Anlage (bzw. Mieterstrom-Erzeugung) genutzt wird.
- Ziel: Jeder Mieter bezieht möglichst kostengünstige Energie, und der Betreiber erzielt eine höhere Rendite durch flexible Preisnutzung.
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Transparente Abrechnung
- Mieterinnen und Mieter sehen, wann sie „grünen Hausstrom“ nutzen und wie sich die Preise im Laufe des Tages verändern.
- Dies fördert auch bewusstes Stromsparen und eine höhere Akzeptanz für erneuerbare Energien im Haus.
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Maximale Ausnutzung niedriger Strompreise
- Fällt der Preis am Spotmarkt in bestimmten Stunden stark, kann das EMS den Speicher gezielt beladen.
- Überschüssiger Solarstrom wird direkt im Haus verbraucht oder ebenfalls im Speicher zwischengelagert – Einspeisung erfolgt nur noch dann, wenn Speicher und Bedarf gedeckt sind.
5. Praxistipps zur Umsetzung
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Planung & Dimensionierung
- Stromspeichergröße sollte passend zum Hausverbrauch, zur PV-Leistung und zum Profil des dynamischen Tarifs gewählt werden.
- Im Mieterstrom-Kontext lohnt oft ein zentraler Speicher, um alle Parteien zu versorgen.
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Kooperation mit Energieversorgern
- Nicht jeder Anbieter stellt dynamische Stromtarife bereit. Eine enge Abstimmung mit einem Versorger, der das Modell unterstützt, ist essenziell.
- Spezielle Mieterstrom- oder Quartierslösungen sind mitunter verfügbar.
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Steuerung & Monitoring
- Ein professionelles Energiemanagement-System (EMS) inkl. Smart Meter Gateway ist unabdingbar, um in Echtzeit auf Preisänderungen und Verbrauch zu reagieren.
- Mieter können ihren Verbrauch über Apps oder Portale verfolgen, was Transparenz schafft.
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Wirtschaftlichkeitsanalyse
- Kalkulieren Sie die Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten des Speichers.
- Berücksichtigen Sie mögliche Förderprogramme (Bundesländer, KfW) und die potenziellen Einsparungen durch dynamische Tarife.
Fazit
Wer die Vorteile von dynamischen Stromtarifen mit einem Mieterstrom-Modell kombiniert und einen Stromspeicher intelligent integriert, kann die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage deutlich steigern. Mieter und Vermieter profitieren gleichermaßen: Mieter erhalten günstigeren, grünen Strom direkt aus dem Haus, während Vermieter bzw. Betreiber durch flexible Tarife und Speicher den Eigenverbrauch sowie die Rendite optimieren. Ein solches Konzept erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, insbesondere in Bezug auf Messkonzepte, Abrechnungssysteme und die Auswahl geeigneter Speicher- und Tarifanbieter.
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