Einleitung Die Energiewende macht auch vor Mehrparteienhäusern nicht Halt. Ob Mieterstrom oder...
Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) – So profitieren Mehrparteien Gebäude von gemeinsamem Strom
Einleitung
Die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) ermöglicht es Eigentümergemeinschaften und Mehrparteienhäusern, gemeinsam von lokal erzeugtem Strom (z. B. aus einer Photovoltaikanlage) zu profitieren. Ob Strom, Wärme oder ein kombiniertes Energiesystem – GGV-Lösungen liegen im Trend, weil sie sowohl die Klimabilanz verbessern als auch die Energiekosten senken können. In diesem Artikel beleuchten wir, wie eine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung funktioniert, welche Messkonzepte und Abrechnungsmodelle zum Einsatz kommen und worauf Sie bei der praktischen Umsetzung achten sollten.
1. Was ist Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)?
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Grundidee
- Bei der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung schließen sich mehrere Wohneinheiten in einem Gebäude oder einer Wohnanlage zusammen, um Energie (z. B. Strom, Wärme) vor Ort gemeinschaftlich zu erzeugen und zu verbrauchen.
- Typische Beispiele sind Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach oder Blockheizkraftwerke (BHKW) im Keller, deren Energie alle Beteiligten nutzen können.
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Teilnehmer
- Eigentümergemeinschaften (z. B. WEG)
- Genossenschaften oder Investorengemeinschaften
- Mieter, die sich in Form eines Mieterstrom-Modells oder als Stromkunden beteiligen
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Vorteile
- Kosteneinsparungen: Gemeinsame Anschaffungs- und Betriebskosten verteilen sich auf mehrere Parteien.
- Klimafreundlichkeit: Lokale Erzeugung senkt den CO₂-Ausstoß und reduziert Netzverluste.
- Autarkie: Eine höhere Unabhängigkeit vom öffentlichen Strommarkt lässt sich erreichen, insbesondere wenn ein Speicher integriert wird.
2. Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung Messkonzept
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Intelligente Messsysteme (iMSys)
- In vielen GGV-Projekten kommen Smart Meter zum Einsatz, die den Verbrauch je Einheit und die Erzeugung exakt erfassen.
- Bei virtuellen Summenzählermodellen (vSZ) werden alle Zählerwerte elektronisch zusammengeführt, was eine 15-minütige Bilanzierung ermöglicht.
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Zählervarianten
- Einzelzähler pro Wohneinheit: Misst den individuellen Verbrauch.
- PV-Zähler: Erfasst die Erzeugung der Photovoltaikanlage.
- Summenzähler (ggf. virtuell): Fasst Netzbezug und Einspeisung rechnerisch zusammen, um Reststrommengen (Bezug/Einspeisung) zu bilanzieren.
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Abstimmung mit Netzbetreiber
- Nicht jeder Netzbetreiber bietet bereits alle Messkonzepte an. Eine frühzeitige Klärung ist entscheidend, um den optimalen Ansatz für die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung zu finden.
3. Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung Abrechnung
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Aufteilung der Strommengen
- Jeder Teilnehmer erhält einen definierten Anteil am lokal erzeugten Strom – die Zähler ermitteln regelmäßig, wer wie viel verbraucht.
- Bei Mieterstrom-ähnlichen Modellen erfolgt eine direkte Abrechnung mit den Bewohnern zu einem vereinbarten Tarif.
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Reststrombezug und Einspeisung
- Wird in einem Zeitraum mehr Strom erzeugt als verbraucht, erfolgt die Einspeisung ins öffentliche Netz.
- Bei Unterdeckung bezieht die Gemeinschaft den benötigten Strom aus dem Netz, der anteilig in die Abrechnung einfließt.
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Abrechnungsdienstleister
- Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren, kann ein externer Dienstleister wie quartierkraft beauftragt werden. Dieser übernimmt Zählerauslesung, Abrechnung und eventuell auch den Kundenservice, sodass alle Beteiligten stets einen transparenten Einblick in Verbrauch und Kosten haben.
4. Praxistipps für ein erfolgreiches GGV-Projekt
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Frühe Planung & Beratung
- Klären Sie möglichst früh mit Netzbetreiber, Messstellenbetreiber und (falls vorhanden) einer Eigentümergemeinschaft die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.
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Anlagen- und Messkonzeptauswahl
- Prüfen Sie, ob ein virtueller Summenzähler oder ein anderes Messkonzept für die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung besser geeignet ist.
- Achten Sie darauf, ob Ihre Region bereits entsprechende Lösungen anbietet.
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Rechtssichere Verträge
- Ob Mieterstrom, Pachtmodell oder Kauf durch die Gemeinschaft: Ein klar strukturierter Vertrag ist entscheidend, damit alle Kosten, Risiken und Gewinnaufteilungen transparent sind.
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Finanzierung & Förderungen
- Neben klassischen Bankkrediten gibt es Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene. Die frühzeitige Recherche spart Zeit und Geld.
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Akzeptanz und Kommunikation
- Gerade in Mehrparteienhäusern braucht es ein offenes Informationsangebot, um alle Bewohner für das Konzept zu gewinnen. Regelmäßige Updates zum Projektfortschritt und den Einsparungen fördern die Akzeptanz.
Fazit
Die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung bietet eine hervorragende Möglichkeit, Energie autark und kostengünstig in Mehrfamilienhäusern oder Quartieren zu nutzen. Durch ein ausgefeiltes Messkonzept und eine professionelle Abrechnung – beispielsweise über einen Dienstleister wie quartierkraft – profitieren alle Beteiligten von lokal erzeugtem Strom bei minimalem Verwaltungsaufwand. Wer frühzeitig plant und die richtigen Partner einbezieht, schafft eine nachhaltige, zukunftsweisende Energieversorgung für alle Bewohner.
Kommen Sie auf uns zu
Möchten Sie mehr über die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung erfahren oder planen Sie bereits ein Projekt? Kontaktieren Sie uns! Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des passenden Messkonzepts, beraten zu Fördermöglichkeiten und kümmern uns um eine effiziente Abrechnung Ihrer GGV-Anlage.