Das virtuelle Summenzählermodell (vSZ) gewinnt im Bereich Mieterstrom und in der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) immer mehr an Bedeutung. Es ermöglicht eine präzise, rechtssichere Abrechnung einzelner Nutzer in Mehrparteienhäusern – auch wenn sich manche Bewohner nicht am Mieterstrom beteiligen. Im Unterschied zu klassischen Messkonzepten setzt das vSZ auf intelligente Messsysteme (iMSys) und eine 15-minütige Bilanzierung pro Nutzer. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Merkmale des virtuellen Summenzählermodells vor und zeigen, warum es für GGV-Projekte oft die einzige praktikable Lösung ist.
Abkürzung | Bedeutung |
---|---|
HAK | Hausanschlusskasten |
vSZ | Virtueller Summenzähler (gemietet) |
Z-PV | PV-Anlagenzähler (gemietet) |
Z-N1 bis Z-N4 | Zähler der Nutzer 1–4 im Gebäude. Die Zähler sind intelligente Messsysteme (iMSys) und gehören dem Messstellenbetreiber. Sie werden vom PV-Anlagenbetreiber bzw. Gebäude-Eigentümer gemietet. |
Nutzer N4 | Nimmt nicht am Mieterstrom teil (bezieht normalen Netzstrom). |
Beim virtuellen Summenzählermodell werden alle Erzeugungs- und Verbrauchszähler rechnerisch zusammengeschaltet. Dies geschieht über ein intelligentes Messsystem (Smart Meter Gateway), das die Daten jeder Zählstelle (PV-Anlage, Nutzer 1–4 usw.) im 15-Minuten-Takt erfasst und bilanziert.
Gerade in Mehrfamilienhäusern oder Quartieren, die eine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (z. B. PV-Anlage auf dem Dach + Stromverteilung im Gebäude) realisieren möchten, ist das vSZ die einzige zugelassene Messvariante. So ist sichergestellt, dass sowohl Teilnehmer am Mieterstrom als auch Nichtteilnehmer sauber getrennt abgerechnet werden können.
Hinweis: Da das Modell eng an die jeweilige Netzbetreiberinfrastruktur gebunden ist, ist das vSZ nicht in jedem Netzgebiet bereits flächendeckend verfügbar.
Virtueller Summenzähler (vSZ)
15-Minuten-Bilanzierung
Beispiel 1 | Beispiel 2 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
AUFTEILUNG | Verb. | PV | Rest | Verb. | PV | Rest |
Verbrauch N1 | 4 kWh | 6 * 4/9 = 2,67 | 1,33 | 1 kWh | 0,5 | 0 |
Verbrauch N2 | 3 kWh | 6 * 3/9 = 2 | 1 | 0,5 kWh | 0,5 | 0 |
Verbrauch N3 | 2 kWh | 6 * 2/9 = 1,33 | 0,67 | 0,5 kWh | 0,5 | 0 |
SUMME | 9 kWh | 6 kWh | 3 | 2 kWh | 2 kWh | -4 |
Ergebnis | → | → | 3 kWh Restbezug | → | → | 4 kWh Einspeisung |
Inbetriebnahme
Nicht flächendeckend verfügbar
Mietverhältnisse der Zähler
Regulatorische Vorgaben
Das virtuelle Summenzählermodell (vSZ) ist für viele Mieterstrom- und GGV-Projekte ein entscheidender Baustein, um die Abrechnung transparent und akkurat zu gestalten. Dank 15-minütiger Bilanzierung und dem Einsatz intelligenter Messsysteme wird klar ersichtlich, welche Strommengen im Gebäude erzeugt, verbraucht, bezogen oder eingespeist werden. Allerdings erfordert das Konzept eine eng abgestimmte Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber und dem Messstellenbetreiber. Wer diese Hürden meistert, kann von einer zukunftssicheren und effizienten Lösung profitieren, die Nutzerintegration und Anlagenertrag gleichermaßen optimiert.
Planen Sie ein Mieterstrom- oder Gemeinschaftsversorgungsprojekt und möchten das virtuelle Summenzählermodell nutzen? Kontaktieren Sie uns gerne – wir unterstützen Sie bei der Abstimmung mit Ihrem Netzbetreiber, der Auswahl passender Messstellenbetreiber und der zügigen Inbetriebnahme einer GGV-konformen, intelligenten Messinfrastruktur.